Von allen Gesichtern/ die ich
je liebte/ gab es eines/ was
ich mehr liebte/ die ganze Zeit /
es berührte mich hartnäckig/
verfolgte mich schweigend/
verweilte viele Male
unsichtbar in der Zeit/
in meiner Zeit, die meine
Sprache kannte/
die meine Worte unter dem Mond/
und in der Sonne nicht brach/
sondern glaubte
und zurück kehrte in eine Weite/
die im hellen Licht den Schatten vergaß/
der immer alles begrub
und der nichts wusste von
einem Gesicht/ was ich mehr liebte/
die ganze Zeit
© UrsaAngst
Ursa, Liebe,
AntwortenLöschenseeehr gut abgestimmt auf den Titel, jede Strophe bezieht sich darauf. Super durchdacht!!!
Dir noch einen feinen Abend,
LG, Edith
Ach, liebe Rachel,Edith,... es war weniger das Denken, es war ein Gefühl und dann kam die "Muse" ... hinzu ... Danke für Deinen Kommentar ...auch einen f e i n e n Abend ... LG Ursa
LöschenSelbstbegegnung
AntwortenLöschenEs gab eine Zeit,
in der ich einkehrte ganz bei mir,
umgeben von nichts als Stille -
Stille,
die zu mir sprach,
mich wiegte im Klang der Sternen Harmonien,
Harmonien,
die wie ein donnerndes Rauschen
durch meine Glieder strömten
und mich der Endlichkeit enthoben.
Bis Kristall klares weisses Licht
einbrach in meine Stille
und meine Augen öffnete,
mich in ein Antlitz schauen liessen
von einer mir zugewandten Kraft und Güte,
die bis in meine Zehenspitzen
ein tiefes Erschauern auslöste.
Dieser eine Augenblick
löschte alles, was vordem war;
ich betrat die Schattenwelt,
versank und verstrickte mich in ihr,
doch anstatt zu erblinden
wuchs auf rätselhafte Weise eine Kraft in mir,
die in einer Nacht dann zu mir sprach -
Vom Grund des Lebens her
die Quellkraft allen Seins still zu bezeugen,
in diesem Tun trittst Du ein
in die Wirkkraft deines Ich.
© baH, 29.03.2015