Freitag, 3. April 2020

Der Haus - FLUR




Mein Hausflur ist kühl
kein Gespräch
kein  Miteinander 
kein Lächeln aus der Nähe
 nicht einmal aus der Ferne
wärmen ihn

Die Stufen
die ich täglich langsam
hinunter gehe
erzählen auch nicht
wer oder was sich heute
dort tat

Ich zähle sie
es sind 3 x 6 Stufen
die sich anbieten 
betreten zu werden
egal ob ich nach unten
oder nach oben gehe 

Der Handlauf ist kühl
seit kurzem fasse ich ihn 
nicht mehr an
wie lange halten sich Viren
auf Metall
Niemand weiß


5 Kommentare:

  1. welch gedanken gehen nicht aus dem Sinn---
    die Vorsicht
    die Achtsamkeit
    Nachsicht
    Mitmenschlichkeit
    Nachdenklichkeit
    Hilflosigkeit
    unbegründete Sorglosigkeit
    all das ging mir durch/den/Sinn
    als ich deine heutigen Gedanken las,,,
    Einsamkeit
    verlassen sein und werden...
    ja in einer schwierigen Zeit...
    liebe GRüße angelface

    AntwortenLöschen
  2. Welche Stille, welche Angst verströmt gerade diese Zeit.
    Wer alles mag hinter den Türen horchen, ob sich etwas im Flur bewegt,bevor die Tür zum Weggang geöffnet wird.
    Gut in Szene gesetzt hast du die momentane Wirklichkeit, liebe Freundin.
    Gib auf dich acht und bleib gesund.
    Herzlichst, Edith

    AntwortenLöschen
  3. Ja, in Corona-Zeiten scheint alles soooooooooooo anders!

    Liebe Grüße
    Helmut

    PS:Das Blog „maier-lyrik.de“ kann in Zukunft mit https://www.maier-lyrik.de/blog erreicht werden – die sichere neue Entsprechung des Blogs – mit dem s nach dem http ( also https://…………………..) Bitte beachte das in Zukunft !!!

    AntwortenLöschen
  4. Der Hausflur

    Wie viele Male bin ich
    ihn schon hinunter gegangen,
    die naturbelassenen Granitstufen
    unter meinen Füssen?

    So manches Mal schnellen Fusses,
    ein ander Mal bedächtig
    oder auch beschwert.

    Was wäre, wenn der Hausflur
    die Geschichten der Füsse,
    die über seinen Boden geeilt
    für einmal in Worte fasste?

    25 Jahre sind eine lange Zeit,
    Zeit für viele Ereignisse,
    die einlagern sich im Granit.

    Ich lausche und erschauere -

    Nichts geht verloren,
    alles kehrt zurück zu seiner Zeit,
    Dich fragend bist Du nunmehr bereit?

    Alles hat seine eigene Dauer,
    ein Funkenflug vielleicht -
    Liebesgeflüster das reift,
    beglückende Worte
    niedergelegt unter dem Lebensbaum
    oder Trauer, die vergeht,
    weil Loslassen
    dem Strom des Lebens übergeben.

    Streit wider mich oder Versöhnung -
    mit mir, der Hausflur spricht es aus.

    © baH, 26.04.2020

    Nicht so ganz nebenbei. Ich lese immer wieder einmal in Deinem Gedichtband "Niemand weiss wann." Eine der selten zu findenden schwarzen Südseeperlen, die von innen leuchten.
    Ich grüsse Dich. Möge der Wind des Lebens Dich in Deinem Sprachschaffen weiter erleuchten. Die Welt braucht gar sehr solche Wortkünstler.
    Bernhard Albrecht

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Bernhard, ich weiß nicht, weshalb ich es heute erst lese. Deine Worte berühren mich sehr und immer wieder bringen sie mich zum Denken und zum Nachdenken. Du berührst mich intensiv....oft sitze ich dann vor deinen Worten. Versuche deren Inhalt genau zu verstehen, lege mich hinein, stehe auf, lege mich erneut hinein, sinniere .... oft frage ich mich, weshalb wir nicht gemeinsam ein Buch veröffentlichen mit unseren Gedichten und teilweise auch den Kommentaren. sie sind so tief empfindend und wenn du hier schreibst, dass die Welt "solche Sprachkünstler" braucht, dann sage ich ...JA, solche wie DICH auch ... Ich grüße dich herzlich und wünsche mir, dass du gesund bleibst ....Ulla Angst

      Löschen

Die Windharfe

Windharfe  am Hafen ein Spiel mit dem Wind Sanfte Töne erzählen dem Kind was immer noch in ihr lebt Als Klang geboren im Einklang mit sich d...